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Das Marina Bay Sands wurde 2010 eröffnet

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Singapur – der ideale Standort für deutsche Unternehmen?

10. Dezember 2014

Singapur, oft als »Asia-Light« bezeichnet, mag dem deutschen Expatriate auf den ersten Blick zum Teil recht vertraut erscheinen. Es gibt die bekannten westlichen Restaurantketten und Bekleidungsmarken, zahlreiche große deutsche Firmen haben hier bereits eine Zweigstelle, es gibt einen German Center, eine deutsche Schule und es arbeiten insgesamt, je nach Quelle, zwischen 7000 und 10000 Deutsche in Singapur.

Ein dynamisches Umfeld

Die meisten Expatriates loben vor allem das dynamische, multikulturelle Umfeld, die gute Lebensqualität und die hervorragende Infrastruktur. Alles in Singapur funktioniert mit erstaunlicher Effizienz. Die Straßen und öffentlichen Verkehrsmittel sind so sauber, dass man vom Boden essen könnte. Man sieht so gut wie keine Obdachlosen, keine Bettler und kann nachts überall ohne Bedenken auf die Straße gehen. Die Kriminalität geht gegen null. Sozialneid und daraus resultierende Spannungen scheint für Singaporeans ein Fremdwort zu sein. Wie ist das möglich?

Materieller Wohlstand

Ein Erklärungsansatz könnte im allerorts durchweg sichtbaren materiellen Wohlstand begründet sein und den unermüdlichen Anstrengungen der Regierung, diesen zu erhalten und zu vermehren. Singapur hat mit mehr als 17% aller Haushalte die höchste Dichte an Millionären. Gemäß einer Studie der Boston Consulting Group aus dem Jahr 2011 hat jeder sechste Haushalt in Singapur ein verfügbares Vermögen von mindestens einer Million Singapur Dollar.

Wie wird das Vertrauen der Investoren gewonnen?

Das Vertrauen multinationaler Unternehmen in die Effizienz, Stabilität und Sicherheit Singapurs ist eine primäre Agenda der Regierung. Investoren aus dem Ausland sollen vor allem die niedrigen Steuern und die unternehmerfreundliche Politik zu schätzen wissen. Im Globalisierungsindex der Technischen Hochschule Zürich befindet sich Singapur im Jahr 2014 im Ranking auf Platz fünf. Dieser Index misst die wirtschaftliche, soziale und politische Dimension der Globalisierung. Im Sinne dieser Studie wird Globalisierung unter anderem als Kapazität aufgefasst, kollaborative Netzwerke über Kontinente hinweg zu bilden.

Investoren kommen zunehmend aus Asien

In den letzten Jahren zeichnet sich jedoch eine neue Entwicklung ab. Zunehmend kommen die Investoren nicht mehr aus dem Westen, sondern aus den wirtschaftlich aufstrebenden Ländern Asiens, vor allem China und Indonesien. Gemäß einer Forbes Studie aus dem Jahr 2013 wird Singapur bis 2020 die Schweiz als steuerfreundliche Wohlstandsoase ablösen, wobei mehr als die Hälfte des Vermögens aus China komme – Tendenz steigend.

Was bedeutet dies für deutsche Unternehmer?

Text: Jan-Christoph Daniel

 

Quellen:

Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
www.kof.ethz.ch

Zeit Online – Offshore in Singapur
www.zeit.de/2014/05

The Wall Street Journal – Wealth Over the Edge
www.wsj.com/news/articles

BCG Perspectives – Global Wealth 2011
www.bcgperspectives.com/content/articles

Forbes – Singapore’s 50 Richest
www.forbes.com/sites

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