Dienende Führung – die Suche nach dem Ideal

|

Lesedauer: 2 Minuten

Labutta, Myanmar

Inhalt

Dienende Führung – die Suche nach dem Ideal

Das Grundprinzip dienender Führung ist einfach. Es ist eine kompromisslose Ausrichtung an den Interessen anderer.

Das Prinzip geht zurück zu den großen Fragen, die sich Menschen kulturübergreifend stellen.

  • In welcher Welt möchten wir leben?
  • Wie können wir glücklich sein?
  • Welchen Sinn sehen wir in unserem Wirken?

Robert Greenleaf sah Leadership als einen Dienst für andere. Er prägte den Begriff Servant Leadership – Dienende Führung und gilt als dessen Begründer.

Dabei wurde er stark von dem Schriftsteller Hermann Hesse beeinflusst.

Die Morgenlandfahrt

Hesses Bücher sind weltweit bekannt. Manche Kenner sagen sogar, sein Werk trage zur Völkerverständigung bei und fördere bis heute den interkulturellen Dialog. Robert Greenleaf wurde besonders von der Erzählung Morgenlandfahrt inspiriert. Die Erzählung trug maßgeblich zur Entwicklung der Idee Servant Leadership bei.

Die Metapher der Reise

In der Erzählung ist eine Gruppe von Menschen unterwegs, die sich schlicht der Bund nennt. Die Gruppe wird von einem unauffälligen und zurückhaltenden Diener namens Leo begleitet. Als Leo verschwindet, verliert die Reise ihre Richtung und die Gruppe löst sich auf.

Am Ende wird klar, dass es die ganze Zeit der Diener Leo war, der die Morgenlandfahrt zusammengehalten hat. Er war der Servant Leader, der die Gruppe inspirierte.

Der ewig Suchende

Die Erzählung Morgenlandfahrt steckt voller Symbolik und Metaphern. Ein wiederkehrendes Motiv ist die Suche nach dem Ideal, dem Streben nach Reife und der Entfaltung von Entwicklungs- und Wachstumspotenzialen. Der Erzähler ist der ewig Suchende.

»Wer weit gereist, wird oftmals Dinge schauen, sehr fern von dem, was er für Wahrheit hielt.«

Das Motiv der Morgenlandfahrt steht sinnbildlich für den Zyklus des Lebens. Dieser Entwicklungsprozess ist mit Hindernissen, Selbstzweifeln und Widerständen verbunden.

Das Gesetz vom Dienen

Am Ende steht eine wichtige Erkenntnis, die sich im Gesetz vom Dienen wiederfindet. In der Erzählung sagt Leo…

»Was lange leben will, muß dienen. Was aber herrschen will, das lebt nicht lange.«

Diese Erkenntnis ist es, die dienende Führung möglich macht. Sie hat Robert Greenleaf zur Idee Servant Leadership inspiriert.

Wie wird man ein Servant Leader und führt dabei agil und empathisch?

Mein Video-Training Servant Leadership – Dienende Führung erscheint im August 2018 exklusiv bei video2brain und auf LinkedIn Learning.

Eine Ausrichtung an den Interessen der Mitmenschen ist eine mächtige Lebenseinstellung.

Was meint ihr – ist eine kompromisslose Ausrichtung an den Interessen anderer in der (beruflichen) Praxis möglich?

Ich freue mich über Kommentare und Ideen.

Jan-Christoph Daniel

Jan ist Facilitator, Moderator und Lernstratege mit einem Fokus auf werteorientierte Transformation.

Er unterstützt Unternehmen dabei, Nachhaltigkeit und Verantwortung in ihrer Lernkultur zu verankern. Seine Methoden verbinden Tiefgang, Praxisnähe und globale Perspektiven.
 
Jan hat mehrere Jahre in Singapur und Hongkong gelebt. Bislang durfte er 50 Länder bereisen.

Weitere Beiträge zum Thema...

Der japanische Künstler Rikuo Ueda baut feine Konstruktionen, die er dem Wind überlässt. So entstehen...

Diese spannende Frage stellt die neue Bertelsmann-Studie „Ausbildungsperspektiven 2025“. Ich persönlich glaube: erstmal Arbeiten kann...

Durch das Homeoffice entstehen neue Lebens- und Mobilitätskonzepte. Diese erweitern das klassische Arbeitsverhältnis. Jeder Ort...

Jan-Christoph Daniel

Krisen bieten eine Chance, resilienter zu werden und sich wirklich weiterzuentwickeln. Als Mensch, als Gesellschaft,...

7 Fragen für ein wirksames Lernen in internationalen Teams

Denn Lernen beginnt immer mit guten Fragen.