Der japanische Künstler Rikuo Ueda baut feine Konstruktionen, die er dem Wind überlässt. So entstehen abstrakte Linien auf Papier.
Wenn nur eine leichte Brise weht, sind die Linien so fein wie Kalligraphie. Der Wind wird zur kreativen Kraft, die führt und gestaltet. Ueda nennt es ‚wind drawings‘.
Poetische Begriffe für Wind
Im Japanischen gibt es viele poetische Begriffe für Wind:
‚asakaze‘ 朝風 ‚Morgenwind‘
Sanft, fast unbemerkt, bringt er frische Klarheit.
‚yamaoroshi‘ 山颪 ‚Wind der vom Berg herabweht‘
Kraftvoll, unvermeidbar verändert er die Landschaft.
‚haru ichiban‘ 春一番 ‚erster Wind des Frühjahrs‘
Kündigt Wandel an, bringt den Übergang zu etwas Neuem.
Diese Begriffe machen das Unsichtbare greifbar.
Sie zeigen uns, wie Natur durch Sprache beschrieben werden kann.
Uedas Kunst ist ein inspirierendes Zusammenspiel von Mensch, Natur und Zeit.
Ideen für Führung und Zusammenarbeit
Diese Ideen für Führung und Zusammenarbeit ziehe ich daraus:
Achtet auf feine Nuancen.
Führung kann ‚asakaze‘ sein. Wie ein Morgenwind, der Möglichkeiten öffnet.
Gestaltet Bedingungen, nicht Ergebnisse.
Vertraut Eurem Team, so wie Ueda dem Wind vertraut.
Akzeptiert Wandel.
Auch ein kleiner ‚haru ichiban‘ kann Großes bewegen.
Fragt Euch:
Wie könnt Ihr Bedingungen schaffen, damit sich kreative Ideen wie von selbst entfalten?
Denn: Ein einziger ‚haru ichiban‘ kann genügen, damit Neues entsteht.