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Kaffeehaus Arequipa

Unternehmerin Antonia Schwoche und Unternehmer Manuel A. Salinas Heins in Arequipa, Perú

Auf einen Kaffee nach Peru

2. Oktober 2017

Hallo Antonia, hallo Manuel, bitte stellt euch kurz vor und erzählt mal, wie ihr euch kennengelernt habt.

Wir sind mittlerweile verheiratet und heißen Manuel, 31 Jahre alt, und Antonia, 26 Jahre alt. Manuel ist gebürtiger Peruaner mit deutschem Hintergrund. Antonia kommt aus Berlin. Beide haben wir Hamburg als unseren Studienort gewählt. Da wir beide praxisbezogen sind, haben wir eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandel absolviert. In der Berufsschule haben wir uns beide kennengelernt.

Was hat Euch dazu motiviert, nach Perú zu gehen und euer eigenes Kaffeehaus zu gründen?

Antonia – Manuel kommt ursprünglich aus Arequipa. Er war nun 12 Jahre in Deutschland und wollte nach so langer Zeit gerne wieder zurück in die Heimat.

»Hier sagt man La tierra llama, übersetzt so viel wie Die Erde ruft

Manuel – Außerdem haben wir ein Konzept nach Perú gebracht, das es so hier nicht gibt. Das bedeutet, das Produkt nicht unbedingt nur zu exportieren, sondern einen Teil auf Basis von sehr guten Maschinen und dem relevanten Know-How zu veredeln und zu genießen. Und das zu fairen Preisen, sodass jedermann auf den Geschmack kommen kann, wenn er mag.

Seit 10 Monaten betreibt ihr nun euer Kaffeehaus in Arequipa. Erzählt mal, wie die Idee entstand.

Antonia – Manuel hat in der Hamburger Speicherstadt die Kaffeerösterei gelernt und im Nachgang viel Berührung mit der Produktion und dem Einkauf des Rohkaffees gehabt. Dadurch deckt er den fachlichen Bereich ab. Ich habe letztes Jahr meinen geprüften Handelsfachwirt abgeschlossen und die relevanten Werkzeuge für die Gründung eines Unternehmens an die Hand bekommen. Gemeinsam mit der bisherigen Erfahrung bei der Otto Group im Einkauf und Manuels Erfahrung als Abteilungsleiter haben wir den Schritt gewagt.

Manuel – Wir haben abends auf unserem Balkon gesessen, als ich die Meldung bekam, dass gerade eine 1,5 kg Giesen Röstmaschine zum Verkauf stehe. Das war das ausschlaggebende Zeichen, was uns dazu ermutigt hat.

Kaffeehaus

Außenbereich Café Tostaduría – Kaffeehaus

Ihr hattet beim Aufbau des Kaffeehauses Unterstützung von Wandergesellen aus Deutschland. Wie kam es dazu?

Antonia – Manuel hat unter anderem verschiedene Röstereien in Deutschland betreut und mit Rohkaffee versorgt. Einige dieser Kunden arbeiten mit Menschen mit Behinderungen, wie im Falle der Rösterei Laufenmühle.

Die Schwester der Einkäuferin, Lala, ist »auf der Walz« und war schon vor unserer Abreise von der Idee nach Perú zu kommen, begeistert. Weitere Wandergesellen wurden von der Idee angesteckt und sind mitgekommen. Die Mädels und Willy haben überwiegend den Außenbereich gestaltet. Dies war eine spannende und schöne Zeit mit den Mädels und Jungs.

Woher bezieht ihr euren Rohkaffee und was ist euch bei der Zusammenarbeit mit den Kaffeebauern wichtig?

Manuel – Wir beziehen unseren Kaffee derzeit ausschließlich und direkt aus Villa Rica in den Regenwäldern der Andenvorgebirge Zentralperus. Der Kaffee ist zu 100% Arabica. Wir haben drei unterschiedliche Sorten, die jeweils unterschiedlich lange geröstet werden. Uns ist es wichtig, mit einer sehr guten Qualität und zuverlässigen Bauern zu arbeiten.

Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist Kommunikation und eine gute geschäftliche Basis ganz wichtig. Kaffee ist ein Naturprodukt, sodass der Geschmack bei jeder Ernte einmal jährlich leicht variieren kann. Genau das macht die Arbeit spannend und abwechslungsreich.

Wie teilt ihr beiden euch die Arbeit auf?

Antonia – Ich kümmere mich mehr um die »Details«. Mein Part ist die Personalplanung und der Einkauf für das Café. Dafür gehe ich ein- bis zweimal auf den Markt. Ich bediene und bereite auch selbst mit zu. Die Werbemaßnahmen plane ich in Abstimmung mit Manuel, koordiniere jedoch deren Umsetzung.

Manuel – Ich kaufe den Rohkaffee ein, erstelle Röstprofile und röste den Kaffee. Den Kaffee verkaufen wir im eigenen Laden und an Großkunden, die hauptsächlich ich akquiriere. Zudem bin ich, so nennt Antonia es immer, der Finanzminister (lacht). Ich kümmere mich um die buchhalterischen Aufgaben. Die strategischen Themen entscheiden wir fast immer beide und setzen diese durch Teilaufgaben gemeinsam um.

Wo geht die Reise hin mit eurem Kaffeehaus? Was plant ihr in der Zukunft?

Erstmal konzentrieren wir uns auf den Markt hier in Arequipa. Wer weiß wohin die Reise in ein paar Jahren hingeht. Dies wird sich vor allem bei unserem geplanten Online-Shop in nicht all zu langer Zeit zeigen.

Unser Ziel ist es, das Produkt Kaffee bei den Peruanern bekannt zu machen und als Bestandteil und Genussmittel in ihren Lebensstil mit aufzunehmen. Da unsere Terrasse viel Platz bietet, haben wir dieses Jahr unser erstes Mini Oktoberfest gefeiert bei frisch gezapften Bier, Currywurst und Kassler mit Sauerkraut. Es kam ziemlich gut an und wir werden nächstes Jahr wieder eins feiern!

Kaffeehaus Innen

Antonia (rechts) und ihr Oktoberfest-Team

Antonia und Manuel, ich danke euch für das Gespräch und wünsche euch alles Gute für die Zukunft!

Mehr über Café Tostaduría – Kaffeehaus in Arequipa, Perú gibt es auf

www.kaffeehaus.org

www.facebook.com/kaffeehausarequipa

Café Tostaduría – Kaffeehaus auf tripadvisor

 

Dieser Beitrag ist auch auf Expat News veröffentlicht. Expat News ist ein deutschsprachiges Service- und Nachrichtenportal, das Expats, Auswanderer und reiseaffine Menschen täglich mit Nachrichten zum Thema Leben und Arbeiten im Ausland informiert.

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